Am 20.04.2011 fand vis-à-vis des Heiligen Sees im »Treffpunkt Freizeit« die 40. Sitzung des Potsdamer Stadtforums [1] statt. Insgesamt ein Marathon von etwa 4 Stunden in zwei thematischen Blöcken zu dem sich ein interessiertes und sehr gemischtes Publikum vor Ort einfand. Im ersten Teil wurden durch die Redebeiträge von Matthias Klipp (Stadtbeigeordneter — Stadtentwicklung und Bauen, Potsdam), Dr. Ulrich Hartung [2] (Kunsthistoriker, Berlin), Dr. Christina Emmerich-Focke (Architektin, Potsdam) und Bernhard Wendel (letzter Stadtarchitekt Potsdams zu DDR Zeiten) im argumentativen »Rundumschlag« verschiedene Thesen über die Qualität der Architektur spezifischer Einzelobjekte aus der DDR-Epoche in Potsdam aufgestellt. Deutlich wurden hier unter anderem die sehr unterschiedlichen Standpunkte zur insgesamt vorhandenen Erhaltungsproblematik der »Ostmoderne« in der Stadt.
Im Anschluß daran, gab es Fragen und teils kontroverse Einwürfe aus dem Publikum auf welche die Referenten in einigen Fällen auch Bezug nahmen.
Nach einer zwanzigminütigen Pause begann der zweite Part der Veranstaltung. In diesem sollte das nach der ehemaligen Partnerstadt Potsdams benannte Terassenrestaurant »Minsk« im Mittelpunkt stehen. Ziel war es, im »gewünschten« Diskurs festzustellen, ob das einst beliebte Restaurant gegenüber des Hauptbahnhofes in eine zukünftige Bebauungsplanung des Brauhausberges miteinzubeziehen sei und damit vor dem geplanten Abriss zu retten ist. Um die Debatte argumentativ zu untermauern gab es zu Beginn dieses Blocks Redebeiträge von Prof. Michael Braum [3] (Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur), Thomas Hintze (Bürgerinitiatie Pro Brauhausberg) und Philipp Jamme (Architekt, Potsdam).
Auch wenn am Ende des Abends sicher kein finales Ergebnis in dieser Debatte zu erwarten war, so bleiben doch zwei Dinge in Erinnerung. Zum einen waren selbst von Seiten der »Freunde der historischen Umgestaltung« durchaus diffenzierte Stimmen in Punkto Brauhausberg und »Minsk« zu vernehmen — und zum anderen konnte man schon zu Beginn der Veranstaltung durch eine Bemerkung zum »Café Moskau« in Berlin heraushören, daß der Stadtbeigeordnete Matthias Klipp (Bündnis 90/Grüne) seine ganz persönliche und von Ideologie selbstverständlich völlig freie Position in Bezug auf das »Minsk« längst bezogen hat.